"Der Auftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht des jungen Menschen auf eine seiner Begabungen; seinen Fähigkeiten und seiner Neigung entsprechenden Erziehung und Ausbildung."
(Schulgesetz Schleswig-Holstein)
Kinder sind unterschiedlich begabt und haben Anspruch auf Förderung gemäß ihrer Möglichkeiten. Seit 9 Jahren beschäftigt sich das Kollegium mit dem Thema Begabtenförderung. Mehrere Schulentwicklungstage, sonstige Fortbildungen und nicht zuletzt der Weg zur zertifizierten ShiB- Schule haben die Sensibilität um dieses Thema bei allen Kollegen geschärft.
Die Kompetenz, Begabungen zu erkennen und zu fördern ist in unserem Schulprogramm verankert.
Im Juni 2013 haben wir die Auszeichnung SHiB - Grundschule inklusive Begabungsförderung - erhalten und gehörten damit zu den zwei ersten Grundschulen im Land.
Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule und in die weiterführende Schule werden aktiv gestaltet.
Unseren Schülern wird durch qualifizierte Lehrer eine ihren Stärken und ihrem Potenzial angemessene Lernbiografie ermöglicht. Stärken und mögliche (Lern-)Schwierigkeiten im Unterricht werden erkannt und die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, ihre Begabungspotenziale zu entfalten und (Lern-)Schwierigkeiten zu überwinden.
1. Bestandsaufnahme und neue Ziele
Bisherige Verfahren individueller Förderung unserer Schüler/innen auf dem Hintergrund durchgeführter Fachkonferenzen, pädagogischer Konferenzen der gemeinsamen Erarbeitung von verbindlichen Standards und der Zusammenarbeit mit den Eltern.
Differenzierung in den Unterrichtsfächern sowohl quantitativ als auch qualitativ durch geöffnete Arbeitsformen sowie unterschiedliche Sozialformen
(z. B. gleiche Zeitangabe für den Hausaufgabenumfang, Gruppenaufträge mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen, differenzierte Wochenpläne)
Jahrgangsübergreifender Unterricht in den Klassenstufen 1 und 2 aber auch 3 und 4 (Lernwerkstatt, gemeinsame Projekte)
Förderunterricht Deutsch und Mathematik unter Nutzung der Teamstunden in allen Klassenstufen, dabei ab Klassenstufe 2 gezielte Förderung der LRS- Kinder nach dem Leseaufbau (Hackethal/Dummer) sowie Erwerb von Strategien (Fit trotz LRS), individuelle Rechtschreibtraining nach B. Leßmann, Einsatz spezieller Computerprogramme
im Bereich Rechtschreibung: Schreiben alternativer Diktate + Rechtschreibarbeiten mit der Möglichkeit der Überarbeitung, mit Hilfe einer angeschafften Lernkartei sowie Wörterbüchern, Verwendung gleicher Symbole für Fehlerarten,
Unterrichtseinheiten zum Thema „Lernen des Lernens“ spätestens in
Klasse 4, möglich auch schon in Klasse 3
für den Bereich Lesen: Einmal jährlich Leseprojekte (klassenübergreifend ), Einsatz von Lesemüttern in der Eingangsstufe (v. a. in Klasse 2), Leseförderung zusätzlich in den Klassen 2, 3, und 4 mit Lesetagebüchern, Projekt „Zeitung in der Grundschule“ in den Klassen 3 oder 4, Lernprogramm Antolin
die Arbeit mit Lernplänen und Verträgen (teilweise schon ab Klasse 1) mit Einsatz von Beobachtungsbogen unter Einbeziehung der Kinder und Eltern
Feedback (Blitzlicht) am Wochenende durch die Schüler/innen (Was habe ich gelernt? Wo hatte ich Probleme?...)
regelmäßige Information der Eltern über den Leistungsstand ihrer Kinder (persönliche Kontakte, Durchführung von einer Kindersprechstunde + Elternsprechtag, in denen sich die Kinder und Eltern über den Leistungsstand informieren können und Tipps bekommen
Einsatz von Lese- und Rechtschreibtests und Diagnosematerial in Mathematik passend zum Lehrwerk
2. Die Eingangsphase
Die Lernstandsdiagnostik muss in enger Zusammenarbeit der Schulleitung, der/des zukünftigen Klassenlehrerin/ Klassenlehrers, mit dem Kindergarten, dem Förderzentrum und den Eltern erfolgen.
Bereits vor der Einschulung werden vom Kindergarten mit Einverständnis der Eltern Diagnosebögen an die Grundschule weitergegeben. Es folgt ein Schulanfangstest an der Schule, der folgende Bereiche überprüft:
- Phonologische Bewusstheit
- vorzahlige Einsichten
- Grob- und Feinmotorik
- Informationsverarbeitung
- Merkfähigkeit
- Sprache
Bei Kindern, die auffallend Schwierigkeiten in einem oder mehreren Bereichen zeigen, wird bei den Tests und/ oder bei den sich anschließenden Gesprächen mit den Eltern und dem Kindergarten das Förderzentrum in beratender Funktion hinzugezogen.
Bei Sprachauffälligkeiten ist bereits eine Mitarbeiterin der Sprachheilschule im Kindergarten tätig, die einmal pro Woche Kinder in Kleingruppen fördert. Für spracharme Kinder war es in den letzten beiden Jahren möglich, sie an einer Sprintmaßnahme (in Kooperation mit der Schule in Owschlag) teilnehmen zu lassen.
Die enge und frühe Zusammenarbeit mit dem Kindergarten wird im gemeinsam erarbeiteten Kooperationsvertrag (s. Anlage) dokumentiert. Die konkrete Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule ist im Jahresplan beider Institutionen enthalten, der regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert wird.
Enrichment in vielfältiger Form
EVA Unterricht
Jahrgangsübergreifende Arbeitsgemeinschaften (Kl. 2-4)
Offener Unterricht – Wochenpläne und Werkstattunterricht
Alternativangebote im Unterricht, z.B. Lese- und Schreibprojekte
Portofolio/ Alternativ-Hausaufgaben
Nutzung der Teamstunden auch zur Förderung leistungsstarker Schüler in Gruppen
Forderkurse in Mathematik 1+2/3+4
Einsatz von Unterrichtsmaterial mit Differenzierungsstufen für jahrgangsübergreifenden und jahrgangsbezogenen Unterricht
Einsatz von Lernplänen für Underachiever in enger Zusammenarbeit mit den Kindern und Eltern
Maßnahmen
Vernetzung mit dem Kompetenzzentrum „Herderschule“
Gegenseitige Hospitation
Kinder des ABC- Klubs und nach Möglichkeit auch die Kinder anderer Kindergärten werden schon ab dem 2. Halbjahr in den Unterricht des 1. Schuljahres integriert und kommen in einem mehrwöchigen Abstand in die Schule und lernen verschiedene Fähigkeiten
auch der Kontakt zu der zukünftigen Patenklasse beginnt bereits vor der Einschulung (s. Kooperationsvertrag)
feste Rituale und Rhythmisierung des Schulvormittags erleichtern den Kindern des 1. Schuljahres den Schulalltag
Stationenlernen für alle Sinne ermöglichen Differenzierung nach Leistungsvermögen und Lernzugang
Pädagogische Nutzung des jahrgangsbezogenen Arbeitens sowie gemeinsame Arbeitsgemeinschaften, Projekte, Projekttage oder Projektwochen (Entwicklung sozialer Kompetenzen, Helferprinzip, voneinander lernen, Expertenrolle, voraus- und zurückgreifendes Lernen)
Möglichkeit der Teilnahme am jahrgangsübergreifenden Unterricht der Klassen 3/4 in den Fächern Deutsch oder Mathematik für leistungsstarke Kinder
Einbindung der Förderschule in den Unterricht der Eingangsstufe, um Kinder mit präventiven Förderplänen gezielt zu fördern, sowie Beratungsstunden vom Förderzentrum für die Kollegen der Eingangsstufe
Stunden v.a. Deutsch und Mathematik liegen überwiegend parallel
Teamstunden erleichtern die innere Differenzierung
Nutzung von Elternhilfe im Unterricht und bei besonderen Vorhaben (Lesemütter, AG- und Workshopangebote, Assistenz beim Gestalten und Basteln...)
Vorstellung des Projekts"SHiB" sowie Downloads von Vorträgen
Seite der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind mit allgemeinen Informationen
sowie konkreten Tipps und Beratungen; Konzipierung und Organisation von
Veranstaltungen
für Eltern und ihre hochbegabten Kinder
Beratungsstelle für Hochbegabtendiagnostik und Ansprechpartner für Eltern und
Lehrkräfte von Schulkindern mit Problemen, die möglicherweise mit einer Hochbegabung
zusammenhängen
Hochbegabtenförderung Rendsburg, Elterngruppe der DGhK Schleswig-Holstein
Landesportal Schleswig-Holstein
Förderzentrum für überdurchschnittliche clevere und hochbegabte (Vor-) Schüler/-innen
und Erwachsene
Schwerpunkte: elternberatung; Intelligenztestung; Lernberatung; Erwachsenen- Coaching